Donnerstag, 19. Mai 2016

Eskapismus der Woche: The Fountain

Gestern Abend war mir nach Film gucken. Genauer gesagt: mir war nach Science Fiction. Drei Filme hatte ich mir ausgesucht. Als erstes habe ich Pandorum (2009) geguckt, ein Film mit Ben Foster und Dennis Quaid, der so eine Mischung aus The Descent, Event Horizon und Alien ist. Eine gute Mischung mit einem netten Twist am Ende, aber jetzt nicht so gut dass es mich treiben würde ein Review zu schreiben. Beendet habe ich den Abend mit dem Unterwasser-Thriller Sphere (1998) mit Dustin Hofman, Sharon Stone und Samuel L. Jackson nach dem Buch von Michael Crichton. Im direkten Vergleich mit dem großartigen The Fountain (2006) mit Hugh Jackman und Rachel Weisz in den Hauptrollen, den ich als zweites geguckt habe, hat mich Sphere etwas enttäuscht obwohl er an und für sich auch kein schlechter Film ist. Kommen wir also zum Grund für diesen Post:

The Fountain ist ein Film von Darren Aronofsky, der neben der Regie auch für das Screenplay verantwortlich zeichnet. Aronofsky dürfte dem Filmfreund bekannt sein als Regisseur von Perlen wie Requiem for a dream (2000), The Wrestler (2008) und Black Swan (2010). Weniger bekannt aber genauso poetisch gut ist sein Erstlingswerk Pi (1998). Aronofsky ist einer der wenigen Hollywoodregisseure deren Arbeiten man auf Anhieb erkennt und die ich eigentlich immer sehr gut finde (das gefloppte Bibeldrama Noah von 2014 habe ich noch nicht gesehen).

In dem Film, den man IMHO mit Fug und Recht als Romantic Sci-Fi bezeichnen kann geht es um den Wissenschaftler Tommy (Jackman), der verzweifelt auf der Suche nach einem medizinischen Durchbruch ist um das Leben seiner Frau Izzy (Weisz) zu retten, die an einem unheilbaren Hirntumor erkrankt ist. Izzy ist Schriftstellerin und arbeitet an einem Buch in dem die Geschichte eines Konquistadoren im 16.(?) Jahrhundert (auch Jackman) erzählt wird, der im Reich der Maya auf der Suche nach dem Baum des Lebens ist um seine Königin Isabella (auch Rachel Weisz) vor dem bösen Chef der Inquisition zu retten. Während sich Izzy langsam damit abfindet dass sie sterben wird und versucht ihre letzten Wochen mit Sinn zu füllen kann Tommy nicht über seinen Schatten springen und versucht auf tragische, ja manische Weise bis zuletzt ein Mittel zu finden um Izzys Tumor zu besiegen. Vor lauter suchen nach der Rettung verpasst Tommy viel von Izzys Weg zur Akzeptanz ihres Schicksals und versteht erst sehr viel später was ihm dadurch verloren geht.

Die beiden Geschichten werden parallel erzählt, abwechselnd mit zunächst ziemlich rätselhaften Szenen eines kahl rasierten Jackman, der in einer Art Seifenblase mit einem sterbenden Baum durchs Weltall zu schweben scheint. Wirklich klar darüber, was es mit der Seifenblase und der sehr verzweifelten Figur darin auf sich hat, wird man sich erst in der zweiten Hälfte des Films, wenn sich die Verbindungen zwischen den drei Erzählsträngen so langsam klären. Was den Film in meinen Augen so besonders macht ist die visuelle Poesie, die besonders in den "Seifenblasen"- und einigen der "Maya"-Szenen gut zum Ausdruck kommt. Alles in allem transportiert der Streifen über weite Teile eine sehr melancholische Stimmung, die aber am Ende in einer wiederum sehr poetischen Art aufgelöst wird. Wenn ihr also einen Science Fiction Film sucht, den ihr auch mit eurer Freundin/Frau (die ja oft nicht so große Sci-Fi Fans sind) gucken könnt und kein Problem mit dem Thema Liebe habt, dann kann ich The Fountain nur wärmstens empfehlen. Hugh Jackman beweist in diesem Film, dass er mehr kann als böse gucken, die Cinematographie ist teilweise atemberaubend gut und die Story ist nicht so ein Runterzieher wie man bei dem Thema annehmen könnte. Ich wünschte nur ich hätte mir den Streifen auf der großen Leinwand ansehen können, weil er auf dem Fernseher leider doch etwas an Einschlag verliert.

Fazit: 8 von 10 - sehenswert

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