Donnerstag, 5. Februar 2015

Porno-Journalismus

In einem Pornofilm wird dem Betrachter eine falsche Wirklichkeit vorgegaukelt. Die wenigsten Frauen in diesen Filmen (zumindest in den professionell erstellten) dürften tatsächlich die Wahnsinns-Orgasmen haben, die sie uns vorspielen. Kaum einer der männlichen Darsteller dürfte im real life eine solche Standfestigkeit haben, wie sie durch einen gut geschnittenen Porno nahegelegt wird. Trotzdem können wir uns Pornographie ansehen und uns durch Substitution in die Lage der Darsteller versetzen um uns für wenige Minuten wie Sexgötter vorzukommen. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Berichterstattung der Blödzeitung und von Blöd.de. Die dort angestellten "Journalisten"erstellen tagtäglich ein der Wirklichkeit ähnliches, jedoch verzerrtes Trugbild in dem sie dem Leser vorgaukeln, dass er eine richtige Zeitung liest und über die Ereignisse wahrheitsgemäß informiert wird, so dass dieser Leser sich für eine kurze Zeit wie ein gut informierter Bürger vorkommen kann.



© bildblog
Nicht das sie so etwas wie Mitgefühl hätten, diese Journalismus-Darsteller, wenn mal wieder über eine schreckliche Familientragödie/Ehrenmord berichtet wird. Oder wenn in voyeristischer Geilheit die unverpixelten, meist von S/M-Seiten* gestohlenen, Bilder von den Gesichtern irgendwelcher armen Opfer einer Gewalttat auf einer Titelseite abgebildet werden. In Wirklichkeit haben diese Menschen nicht den Willen ihre Leser zu informieren, es geht um den reinen Voyerismus und das generieren von verkaufsfördernden Schlagzeilen, egal auf wessen Kosten. Und es geht um Meinungsmache.
Diekmann and friends?
Es würde mich wirklich einmal interessieren zu erfahren wer die Blattlinie vorgibt und warum. Es mutet nämlich mehr als nur ein wenig seltsam an wie bei der Blöd Ausländer- und Minderheitenhetze betrieben wird, wie z.B. die Griechen für alles Elend in Europa verantwortlich gemacht werden und wie ganz allgemein die schwarze bis kackbraune Gesinnung verbreitet wird. Wenn ich mir die Person die hinter einer solchen Publikation steht vorstellen müsste, es käme eine Mischung aus Joseph Göbbels und Julius Streicher heraus, die gegelt schleimige Fratze von dem Diekmann...


© bildblog
Ich meine, nichts gegen eine freie Publikation, die eine deutliche politische Position bezieht, das tun alle und das ist auch gut und richtig so. Schade ist dabei nur, dass sämtliche deutschen "Qualitätsmedien" bei gewissen Themen die selbe Position zu beziehen scheinen. Und wenn diese Position statt mit Fakten mit billigster Hetze á la der Stürmer unterfüttert ist, dann gibt das mir doch zu denken. Wie kann es denn sein, dass ein Blatt was so scheisse ist so viele Leser hat? Sind so viele Deutsche immer noch nur verkappte Nazis?
Wenn ich dann sehe, wie viele Menschen diese Hetze als Fakten akzeptieren und folglich zur Meinungsbildung benutzen, wird mir Angst und Bange. "Leute, ihr sitzt hier einem Fake auf", möchte ich manchmal jedem Käufer dieser "Zeitung" ins Gesicht schreien. "Das ist kein Journalismus, das ist Propaganda und Sensationsheischerei, das ist Porno-Journalismus!". Aber wer würde einem Typ mit zu langen Haaren und jede Menge Metall und einem Riesen-Loch im Ohr, der einen in der Bäckerei anschreit, schon glauben.

*als S/M-Seiten bezeichne ich, in Anlehnung an die geschätzte Seite des Hernn Schwerdtfegr, alle social-media Seiten, because, reasons

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