Donnerstag, 29. Januar 2015

Ab in den Knast

Kurzbericht zu "Prison Architect"

Im Winter-Sale habe ich mir bei Steam Prison Architect von Introversion (das Indie-Studio von dem auch Darwinia und Defcon gemacht wurde) geschossen und das dann letzte Woche auch endlich mal ausprobiert. Meine Fresse!
Wenn ihr euch für Wirtschafts-Simulationen und/oder Aufbauspiele begeistern könnt, dann ist Prison Architect auf jeden Fall jeden Cent wert. Übertrifft vom Suchtfaktor her locker meine alten Lieblings-Sims ThemePark und ThemeHospital von Bullfrog, selig. Der ein oder andere mag sich noch daran erinnern, Bullfrog war eine der Spieleschmieden die von Electronic Arts (sprich: Iiihh Ääähh) aufgekauft und anschliessend kaputt gemacht wurden. Das war zu Zeiten als Peter Molyneux noch (gute) Spiele gemacht hat und nicht nur wirres Zeug auf Messen gefaselt hat. Aber ich schweife ab.

mein zweiter Versuch
Es geht in dem Spiel, wie man sich vielleicht schon denken kann, darum ein Gefängnis aufzubauen und zu managen. Die Grafik ist sehr einfach und cartoon-y gehalten, was meinem betagten Rechner zugute kommt. Der Aufbau-Aspekt des Spiels ist anfangs etwas mühsam, da man jeden einzelnen Stein des Knasts selbst setzen muss, wird aber im weiteren Verlauf durch die clone-Funktion wesentlich vereinfacht und man kann sich nach einigen Stunden wenn man will ganz dem managen der Insassen widmen. Oder man sorgt nur für das nötigste und baut ein Super-Gefängnis das mehrere Hundert Knastbrüder unterbringen kann. Oder man bevorzugt eine Mischung aus Aufbau und Micro-Management. Es gibt etliche Möglichkeiten mit Prison Architect seinen Spass zu haben.

It's still an Alpha-built

Obwohl noch im Early Access ist der Titel schon sehr weit entwickelt, bietet Workshop Unterstützung (im Steam Workshop gibt es übrigens unter anderem einen german language mod für Leute die des englischen nicht mächtig sind) und ein Spielerlebnis, dass sich mit AAA Titeln problemlos messen kann. Selbst an die, von den großen Publishern gern aufrechterhaltene, Tradition des ein oder anderen game breaking bug wird von Introversion gern angeknüpft. So kann es z.B. schon mal passieren, dass die für die Verpflegung der Gefangenen zuständigen Köche in den Streik treten und sich einfach nicht mehr zum Essen zubereiten überreden lassen wollen.
Leider handelt es sich hier nicht um eine Spielmechanik (was eigtl eine klasse Idee wäre, aber dafür ist das statische Gehaltssystem der Angestellten nicht ausgelegt) sondern um einen üblen Bug, der schon nach relativ kurzer Zeit ein managen des Gefängnis unmöglich werden lässt. Die knubbeligen Insassen fangen an zu randalieren weil ihr Bedürfnis nach Nahrung nicht mehr erfüllt wird. Lösen konnte ich das Problem schließlich indem ich alles was mit den Köchen zu tun hatte abriss und neu aufbaute. 
Glücklicherweise sind die Jungs von Introversion ein Team welches sich sehr viel Mühe mit ihrem Produkt gibt. Es gibt, im Gegensatz zu Titeln von vielen großen Publishern (EA, ich gucke in deine Richtung), regelmäßige Updates die nicht nur Bugfixes sondern auch neue Spielinhalte mitbringen. Und das ohne 15 €-Dollar für sogenannten DLC ausgeben zu müssen. Im Forum zum Spiel kann man Bugs melden, sich Anregungen holen und Vorschläge für zukünftige Features machen.

Fazit

Alles in allem eine runde Sache mit einigen Ecken und Kanten, die aber vermutlich mit zukünftigen Updates mehr und mehr abgerundet werden und zu einer neuen Referenz für Aufbau-/Wi-Sims werden könnte. Mega-Suchtfaktor! Habe das Teil erst fünfmal angehabt und schon ~50 Stunden auf dem Tacho, also vorsicht wenn ihr wie ich leicht suchtgefährdet seid. Auf Youtube kann man sich, wie immer, massenhaft let's play Videos zum Spiel angucken.

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