Montag, 9. Februar 2015

(Un-)Sicherheitskonferenz

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Die Halbzeit im kalten Krieg ist vorbei, auf in die nächste Runde. Das ist der Gedanke, der sich mir dieser Tage aufdrängte wenn ich über die Ukraine Krise nachgedacht und versucht habe, mir ein Bild der Geschehnisse auf der Münchner Wehrkundetagung Sicherheitskonferenz zu machen. Von allen Seiten hört man die Säbel rasseln. Die Amis vergleichen Europas Versuche zu vermitteln mit der Appeasement-Politik der Engländer vor dem zweiten Weltkrieg und denken laut darüber nach Waffen im großen Stil an die Ukraine zu liefern.
Währenddessen ist unsere Bimbeskanzlerin in hektische Betriebssamkeit verfallen und reist in geheimer diplomatischer Mission quer über den Globus. Zusammen mit Frankreichs Ministerpräsident Hollande hat sie eine "diplomatische Offensive" gestartet um den Frieden in Europa zu erhalten, bzw. wieder herzustellen. So aktiv war das Merkel nicht mehr seit in Fukushima der Reaktor in die Luft geflogen ist und sie den Ausstieg aus der Atomkraft von jetzt auf gleich beschlossen hat, man könnte fast meinen es gehe um Bundestagswahlen. Der Aktionismus von Merkel macht mir Angst, muss ich gestehen, denn wenn selbst die Weltmeisterin im Aussitzen meint jetzt in Aktion treten zu müssen, dann ist es mit der Sicherheit in Europa mit Sicherheit nicht mehr weit her.


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Bei aller Geringschätzung für unsere Kanzlerin, man muss ihr doch zugute halten dass sie, thank goodness, nicht zu den Falken gehört und sich zumindest scheinbar mit aller Kraft für eine friedliche Lösung einsetzt, was man von der amerikanischen Seite nicht gerade behaupten kann. Vizepräsident Joe Biden sagte auf der Sicherheitskonferenz zu den Beteuerungen von Konstantin Kosachev dass es in der Ukraine weder russische Truppen noch Waffen gäbe: "Given Russia's recent history, we need to judge moscow by its deeds, not its words. Don't tell us, show us."
Nun bin ich sicher nicht der Einzige den solche Sprüche schwer an die Rhetorik aus der Zeit als Saddam Hussein noch der Teufel höchstpersönlich, aber mindestens ein Wiedergänger Hitlers war erinnern. Das sagt diese Type (also Biden jetzt) doch tatsächlich ohne rot zu werden, obwohl sein Chef vor nicht allzu langer Zeit hochoffiziell zugegeben hat, dass der Staatsstreich in Kiew ein "US-Deal" war. Das einzige was mir zu Figuren wie dem Biden und Obama bin Laden noch einfällt in dieser Hinsicht, ist ein herzliches fuck you. Die Amis machen eine Politik ohne Rücksicht auf Verluste, nur um ihre Position in Osteuropa zu stärken und zu verhindern dass die Russen aus ihren politischen Erfolgen im Iran und in Syrien Kapital schlagen können. Dabei ist es ihnen scheissegal wer dabei unter die Räder kommt, Hauptsache gods own country kann sich mal wieder als Weltmacht aufspielen, die die Geschicke der Menschheit steuert. Und Russland wird instrumentalisiert und Putin zum Handeln gezwungen, wenn er nicht wie der letzte Depp dastehen will. Was dann wiederum von den westlichen Medien so verdreht wird als wäre er der alleinige Aggressor und der treudoofe deutsche europäische Konsumzombie kauft das den Medien dann unbesehen ab, so zumindest der altbewährte Plan, der aber scheinbar diesmal nicht so recht aufgehen will. Das dumme Volk fängt an sich schlau zu machen, die Meinungshoheit der Massenmedien schwindet und die Leute informieren sich einfach woanders wenn's ihnen bei den Transatlantik-Brückenbauern zu blöd wird. Nicht dass die Russen jetzt unbedingt ausgewogener als die West-Medien berichten würden, aber wenn man beide Seiten einer Story kennt lässt man sich eben nicht mehr so leicht verarschen. Gut fürs Volk, schlecht für die reGierenden.

Während die geplanten Verschärfungen der EU-Sanktionen jetzt erst einmal auf Eis gelegt werden, um die geplante Friedenskonferenz in Minsk nicht zu gefährden und die deutsche Bundeskanzlerin sagt, dass sie sich keine Situation vorstellen könne in der eine bessere Ausstattung der ukrainischen Armee dazu führen könne, dass Putin so beeindruckt wäre, dass er denke er könne einen militärischen Verlust einfahren, gießen die (oliv-)Grünen in Gestalt der Abgeordneten Beck kräftig Öl ins mediale Feuer in dem sie ein prinzipielles Nein zu Waffenlieferungen an die Ukraine kritisiert. Sie schlägt damit in die selbe Kerbe wie viele amerikanische Politiker oder der Nato-Oberbefehlshaber für Europa, Strangelove Breedlove, der ebenfalls gefordert hat die Lieferung von Waffen und anderen Rüstungsgütern an die Ukraine nicht auszuschließen. Ganz besonders perfide finde ich ja, dass diese Person (also die Beck jetzt) ein "mangelndes Mitgefühl" der Deutschen für die Opfer des Krieges beklagt und wie immer, wenn die Grünen mal wieder das Volk auf eine militärische Intervention einstimmen wollen, wird die deutsche Vergangenheit heraufbeschworen. Ich könnte kotzen wen ich sowas lese und jeder weitere Kommentar würde ins Beleidigende ausarten, darum spare ich mir das an dieser Stelle lieber. Und wo wir gerade bei Brechreiz sind: Unsere Verteidigungs-  Kriegsministerin von den Laien wird zitiert mit "Is Germany ready to lead? my answer is: Yes, we are." Führer Uschi befiehl, wir folgen. m(
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Gut, der Ausspruch war mit Gewissheit ganz anders gemeint als ich ihn jetzt hier interpretiere, aber trotzdem haben solche Sprüche aus dem Mund einer deutschen Politikerin für mich immer ein ganz eigenes G'schmäckle. Abschließend möchte ich noch festhalten, dass es mit einiger Wahrscheinlichkeit in der Ukraine-Krise zum Äußersten kommen kann, weil die meisten Bomben heutzutage intelligenter sind als die Menschen, die sie benutzen wollen. Amen.

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