Mittwoch, 18. März 2015

Party an der EZB-Zentrale

©Foto: Martin Kliem
Die Frankfurter Polizei hatte ja im Vorfeld der Eröffnung der EZB-Zentrale schon großflächig das Gebiet gesichert, um den feinen Herren um Mario Draghi eine ungestörte Feierstunde zu ermöglichen. Das nahm teils sogar kafkaeske Dimensionen (siehe Bild rechts) an und hat natürlich nicht wirklich was genutzt. Weder die Freunde von Blockupy, noch die Demo des DGB haben sich davon abhalten lassen ihren Protest zu den Bonzen zu tragen.
Und auch wenn ich Gewalt ablehne, eine gewisse Schadenfreude kann ich mir nicht verkneifen wenn ich da brennende Polizeiautos sehe. Ich hoffe nur, dass die Blockupy-Protestanten nich ganz ausflippen und das die Bullen Polizisten die Nerven behalten und das ganze nicht noch unnötig eskalieren, das können die Jungs in grün schwarz ja ganz gut. Bis jetzt spricht die Polizei von über 80 verletzten Einsatzkräften und rund 200 Verletzten insgesamt. Das mit den 80 Verletzten auf Seite der Polizei relativiert sich allerdings stark, da diese laut Tagesspiegel durch "Reizgas und ätzende Flüssigkeiten" verletzt wurden. Weitere acht Polizisten sollen durch Steinwürfe verletzt worden sein, das ist nicht so schön. Na ja, mein Mitleid mit den "Bürgern in Uniform", die jetzt leicht verheulte Augen haben,  hält sich ehrlich gesagt in Grenzen. Die haben sich den Job ausgesucht und das is halt irgendwo Berufsrisiko, wenn man den UnRechtsstaat verteidigt.

Natürlich ist es keinem Politiker der Blockparteien zu doof, sich tadelnd über die entladene Wut der Demonstranten zu äußern. Ich spare es mir an dieser Stelle das Geblubber von Justizminister Maas oder von Dick und Doof in Personalunion (wissenschon, der TTIP-Siggi) wiederzugeben. Die Linke ist auch nicht sehr viel besser, nur lässt sich von der anderen Seite des Zauns halt traditionell eine etwas andere Darstellung der Ereignisse vernehmen.
Es ist, wie immer zu solchen Anlässen, von Polizeibrutalität und unverhältnismäßigen Maßnahmen die Rede. Während die Seite der Polizei, auch wie immer, von Randalierern und dem schwarzen Block berichtet, die sich einfach nicht an die Regeln des friedlichen Protests halten wollen und einfach so die schönen Polizeiautos, Bushaltestellen und Barrikaden anzünden.

Klick aufs Bild führt zu einer Fotogalerie auf n-tv (Foto:dpa)
Relativ vorbildlich, wenn auch leicht sarkastisch und (logischerweise) eindeutig voreingenommen contra Demonstranten, ist die Berichterstattung der Frankfurter Polizei, die über ihren Twitter-Account über die aktuelle Lage berichtete. Sehr schade ist es auch, dass sich die Jungs in schwarz (die Blockupy Jungs in schwarz, nicht die Polizei jetzt) so in ihren Gewaltrausch reingesteigert haben, dass sie wohl teilweise nicht mehr zwischen Bullen, Feuerwehr und Rettungskräften unterscheiden wollten konnten und alles gleichmäßig mit Steinen und Farbbeuteln eingedeckt haben. Wie gesagt, ich kann die Wut der Leute verstehen und mein Mitleid mit der Polizei hält sich in Grenzen, aber wenns gegen Leute geht, die nur da sind um zu helfen, dann ist da irgendwo eine Grenze überschritten, die man auch "im Eifer des Gefechts" nicht überschreiten darf.

Mit brennenden Polizeiautos und Bushaltestellen habe ich in dem Zusammenhang nicht wirklich ein Problem. Irgendwie müssen die Abgehängten der Gesellschaft ihrer Wut ja mal Luft machen. Wenn dabei ein paar Scheiben zu Bruch gehen und die ein oder andere Grüne Minna zum Grill umfunktioniert wird, so verleiht das den Forderungen der Demonstranten einen Nachdruck, den man mit Sprechchören allein nicht wirklich erreichen kann. Natürlich hilft das keinem und wird auch nicht den Kapitalismus überwinden. Auch wenn sie den kompletten Fuhrpark der Frankfurter Cops in die Luft gejagt hätten und die EZB-Zentrale in Flammen aufgegangen wäre, an der Arschloch-Politik, für die die EZB steht würde auch das nichts ändern. Aber manchmal muss man halt einfach seine Wut in die Welt schreien und "denen" mal zeigen, was man von ihrer Politik-Darbietung hält. Wobei es mir persönlich lieber wäre, es würde so ähnlich ablaufen wie in folgendem Clip aus dem Film Network:

Hach, in Hollywood ist alles immer so schön einfach...

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